Ausstellung
In 11 Ausstellungsräumen auf zwei Etagen werden die verschiedensten naturkundlichen Funde vorgestellt. In der erdgeschichtlichen Abteilung sind neben typischen Mineralien und Gesteinen vor allem charakteristische Fossilien der verschiedenen Erdzeitalter und Dokumente aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen präsentiert. Mehrere hundert präparierte Vögel und Säuger, überwiegend aus Schleswig-Holstein, geben einen umfassenden Überblick über die heimische Tierwelt. An interaktiven Stationen können mit Hilfe von Computern viele zusätzliche Informationen über diese Tiere gelesen und gelernt werden, unter anderem stellt eine interaktive Vogelvitrine die Stimmen vieler heimischer Arten vor. Auch Insekten und andere Wirbellose werden in einem der Räume im Erdgeschoss präsentiert. Der wichtigste Sammlungsteil des Museums, die Schnecken und Muscheln, werden im Obergeschoss dargestellt. Hier zeigt Deutschlands größte Ausstellung zu diesem Thema tausende von Arten in allen Farben und Formen und führt in die Vielfalt und die Besonderheiten dieses mit 120000 verschiedenen Arten zweitgrößten Tierstammes ein.
(Portrait eines etwas anderen Naturmuseums)
Täglich von 10-19 Uhr geöffnet ...
Was macht ein Naturmuseum auf dem Dorf?
Große Städte unterhalten große Naturmuseen, das ist üblich. Dass in einem Dorf mit 400 Einwohnern ein erwähnenswertes Naturmuseum betrieben wird, ist sicherlich ungewöhnlich. Eine Reise in das Klosterdorf Cismar (nahe dem Ostseeheilbad Grömitz an der Lübecker Bucht in Schleswig-Holstein) zeigt, wie so etwas realisiert werden kann: (Wegbeschreibung)
Das Haus der Natur - Cismar mit Zehntausenden von Einzelstücken ist seit dem Sommer 1979 zu besichtigen, die Ausstellungsfläche beträgt mehr als 500 Quadratmeter. Gebäude und Sammlungen sind in Privatbesitz, die Betreuung erfolgt ausschließlich ehrenamtlich. Das Haus der Natur - Cismar ist auch Einsatzstelle im Freiwilligen Sozialen Jahr in der Kultur.
Neben den üblichen einheimischen und exotischen Ausstellungsstücken eines Naturmuseums, wie Mineralien, Versteinerungen, präparierten Vögeln und Säugetieren, Insekten, Krebstieren, Korallen etc. vertritt das Haus der Natur - Cismar ein besonderes Spezialgebiet: die Schnecken und Muscheln (Mollusken). Die Sammlung von Schnecken- und Muschelschalen ist besonders reich an ungewöhnlichen Stücken und mit mehr als 5000 ausgestellten Arten Deutschlands größte "Muschel"-Ausstellung. Sie bietet einen übersichtlichen Einblick in die fast unermessliche Vielfalt dieses zweitgrößten Tierstammes mit Schalen von Sandkorngröße bis zu einem Meter Länge in allen Farben und Formen. Viele Schnecken und Muscheln im Haus der Natur - Cismar sind echte Raritäten und zum Teil einzigartig in Europa.
Wie kommen wir hin?
Cismar liegt in der Nähe von Grömitz, nahe der Ostsee, etwa auf halber Strecke zwischen Lübeck und der Insel Fehmarn in Schleswig-Holstein (im nördlichsten deutschen Bundesland, also nördlich von Hamburg).
Im Außengelände des Museums hinter dem Gebäude ist ein kleiner Klostergarten nach historischen Vorbildern angelegt, der während der Öffnungszeiten des Museums besichtigt werden kann. Hier werden Küchenkräuter und alte Kloster-Heilkräuter angepflanzt. Da in den mittelalterlichen Kloster-Kräutergärten meist nur etwa 20 Arten gezogen wurden, sind im Haus der Natur - Cismar einige Arten ergänzt worden, so dass der Pflanzenbestand im Museumsgarten etwa 100 Arten bzw. Sorten von Kräutern umfasst, naturgemäß jahreszeitlich etwas schwankend, da die einjährigen Kräuter nur im Sommerhalbjahr kultiviert werden. Der Besuch im blühenden Kräutergarten ist nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch ein Genuss für die Nase, denn viele der alten und neuen Kräuter duften sehr aromatisch.